Wir trafen uns am Tag der Deutschen Einheit um 8:30 Uhr auf dem B500-Parkplatz oberhalb von Neukirch, dem traditionellen Treffpunkt der Skizunft, wenn es Richtung Hochschwarzwald geht.
Mit dem Skizunft-Bus und Privatfahrzeugen ging es über Neustadt und den Feldberg ins Wiesental. Dort bogen wir nach rechts in ein langes Seitental ab, mit anschließender Gebirgsstraße zum Wiedener Eck. Von hier aus nahmen wir den Belchensteig in Angriff, der 2020 von der Fachzeitschrift „Wandermagazin“ zum „schönsten Wanderweg Deutschlands“ Kategorie Tagestouren gewählt wurde. Der Startpunkt ist das Wiedener Eck-Tor, durch das der Westweg von Pforzheim nach Basel führt.
Von hier aus geht es zunächst ca. 2km bergauf bis zum Loipenzentrum Hohtann, danach 3km bergab bis nach Belchen-Multen. Einige Wanderteilnehmer kannten diesen Streckenabschnitt, allerdings nicht im Sommer, sondern im Winter. Es sind die letzten 5km des Rucksacklaufs. Insbesondere der Aufstieg nach Hohtann nach 95 zurückgelegten km bleibt den Teilnehmern des Rucksacklaufs in Erinnerung, ebenso wie die nach über 99km in den Beinen recht schwierig zu fahrende und von allen Leuten im Ziel einsehbare letzte Abfahrt zum Ziel.
Von Multen aus ging es um den Bergrücken herum zur Talstation der Belchenbahn, die seit 2001 jährlich ca. 300 000 Besucher von der Talstation auf 1100m zum Belchenhaus auf 1363m in die Nähe des Gipfels bringt. Als Sportler war dies für uns natürlich keine Option. Wir legten die Strecke zu Fuß zurück.
Beim Belchenhaus hatten wir keine gute Sicht, aber den Eindruck, dass sich dies in Kürze ändern wird. In der Hoffnung nach dem Mittag eine gute Aussicht zu haben, entschieden wir uns zunächst im Belchenhaus Mittagsrast zu halten. Nach einer ordentlichen Stärkung ging es voller Vorfreude auf den Ausblick nach ca. 1h wieder nach draußen. Doch es kam anders. Es zog noch mehr zu. Der Belchen lag im Nebel. Trotzdem gingen wir natürlich noch zum Gipfel, wo sich die Teilnehmer einem Gruppenfoto stellten.
Immerhin konnten wir auf dem Tisch lesen, was wir alles ohne Nebel gesehen hätten. Bei guter Sicht sieht man die Alpenkette von der Zugspitze bis zum Mont Blanc-Massiv, zudem noch das Schweizer Jura und die Vogesen. Nicht umsonst gilt der Belchen als einer der schönsten Aussichtspunkte im Schwarzwald. Beeindruckend waren auch die Infos von Michael und Elke zu den auf dem Tisch aufgeführten Bergen in der Schweiz. Auf dem Tisch waren nur weniger Berge aufgeschrieben, auf denen sie noch nicht waren.
Nachdem eine Wetterbesserung nicht zu erwarten war, sind wir den Abstieg vom Belchen angegangen. Hier war gute Trittsicherheit gefragt, da es auf einem schmalen Pfad mit steil nach links abfallendem Hang nach unten ging. Da auch immer Leute entgegen kamen musste wir immer wieder kurz stoppen oder auch mal ein paar Meter zurückgehen. Mit Kinderwagen kommt man hier nicht durch. Für Familie mit kleinen Kindern ist dieser Abschnitt nicht zu empfehlen. Hier gibt es aber eine Abkürzung von der Belchen-Talstation, die dann ab km 12 wieder in die Hauptroute mündet.
Beim Ziel am Westweg-Tor beim Wiedener Eck hatten wir über 15km und ca. 680 Höhenmeter geschafft. Hier war das Wetter nun schön. Die Wolken und der Nebel waren zum größten Teil verschwunden.
Auf dem Rückweg kehrten wir im Gasthaus Zum Strauß in Breitnau-Siedelbach ein und gaben mit kalten oder warmen Mahlzeiten sowie Getränken dem Körper die verbrauchte Energie wieder zurück.
Zum Abschluss hatten wir doch noch eine schöne Aussicht: Sonnenuntergang mit Blick ins Jostal.



