Geschichte der Skizunft Brend

Aus der Chronik der Skizunft Brend von Hans Hiebl

Die Älteren werden es noch wissen und die Jüngeren kaum glauben wollen: Vor dem 2. Weltkrieg gab es in Neukirch keinen organisierten Sport. Wohl spielte man am Sonntag ein bisschen Fußball oder gab es im Winter einmal einen Jedermannslauf, oder man fegte über einen Sprunghügel - das war aber auch schon alles. Ja, von vielen älteren Leuten wurde der Sport gar nicht so gern gesehen; denn in der freien Zeit am Wochenende sollte man sich ausruhen, um am Montag wieder voll arbeiten zu können.

Erst nach dem 2. Weltkrieg fanden sich in Neukirch Männer zusammen, die ein Interesse am Sport zeigten und die schließlich den Verein der Sportfreunde Neukirch gründeten. Dieser Verein führte am 17. März 1949 auch den ersten Langlauf "Rund um Neukirch" durch. Aufgrund von Unstimmigkeiten entschloß sich Fritz Schleich mit Skifreunden aus Furtwangen, Linach, Gütenbach und Katzensteig einen Wintersportverein zu gründen.

Am 26. April 1949 wurde dann von den Gründungsmitgliedern Fritz Feistle sen., Karl Spiegelhalder sen., Herbert Hermann und Oskar Burgbacher ein Gesuch zur Gründung eines Wintersportvereins an den Gouverneur der französichen Besatzungsmacht gerichtet (original Gründungsgesuch). Da keine Einwände bestanden, konnte am 15. Juni 1949 im Gasthaus zum Brendturm die Skizunft Brend aus der Taufe gehoben werden. Zur Gründungsversammlung erschienen 95 Teilnehmer, die größtenteils zu Fuß von den umliegenden Orten gekommen waren. 

Sie stimmten der Gründung zu und wählten gleichzeitig die erste Vorstandschaft, der folgende Herren angehörten:

  • 1. Vorsitzender: Karl Spiegelhalder sen., Neukirch
  • 2. Vorsitzender: Fritz Feistle sen., Brend
  • Schriftführer: Herbert Hermann, Furtwangen
  • Kassierer: Fritz Schleich, Neukirch
  • Jugendleiter: Richard Thurner, Furtwangen

Seit dieser Zeit existiert die Skizunft Brend, obwohl diesem "Bauernverein" wie sich ein Offizieller aus Freiburg damals ausdrückte, kein allzu langes Leben prophezeit wurde.

Da der Verein im Gründungsjahr bereits 25 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren hatte, stellte man auf Ersuchen der Militärregierung einen Antrag auf Gründung einer Jugendabteilung innerhalb des Vereins. Zum Jugendleiter wurde Oskar Burgbacher bestellt. Sämtliche Vorstandsmitglieder und Abteilungsleiter mußten in der damaligen Zeit noch sogenannte politische Meldebogen über ihre Person der französischen Besatzungsmach vorlegen.